Forschungsschwerpunkte         

Krebs ist in vieler Hinsicht eine Krankheit bei der die zelluläre Transkription dereguliert ist. Transkriptionsfaktoren sind daher oft potente Onkogene, die das Wachstum von Krebszellen stark fördern. Unsere Strategie ist daher diese veränderten Transkriptionsmuster mit Hilfe von Kleinmolekülen zu korrigieren. Viele Transkriptionsfaktoren können nicht direkt durch kleine Moleküle angegriffen werden. Ihre Aktivität lässt sich jedoch indirekt durch gezielte Eingriffe in ihre Regulation oder die der zugrunde liegenden Transkriptionsmaschinerie modulieren.

Im Rahmen unseres Konsortiums decken wir bewusst Projekte in verschieden Stadien der Wirkstoffentwicklung ab und nutzen dabei die komplementäre Expertise und Technologien an den verschiedenen in TACTIC integrierten Standorten. Unser umfangreiches Zielprotein-Portfolio umfasst dabei Zielstrukturen wie zum Beispiel Kinasen, die als Drug Targets gut etabliert sind, aber auch mit Kleinmolekülen adressierbare Transkriptionsfaktoren, die Liganden-bindende strukturierte Domänen haben sowie hoch innovative Zielstrukturen wie Regulatoren der Chromatinstruktur und des mRNA Spleißens.

Dabei kommen sowohl konventionelle Kleinmoleküle als auch neue Modalitäten wie bifunktionale Moleküle wie PROTACs (PROteolysis Targeting Chimeras) zum Einsatz, die die Zielstruktur gezielt abbauen. Um PROTACs effizient zu entwickeln wird gerade eine auf Click-Chemie basierende Hochdurchsatz-PROTAC-Screening-Plattform etabliert, die es ermöglicht viele dieser Moleküle parallel in sehr kleinem Maßstab zu synthetisieren und direkt in zellulären Systemen zu testen. Synergistisch dazu bauen wir unsere patientenbasierten Zellbanken aus, die diverse Tumortypen abdecken und entwickeln krankheitsrelevante in-vivo-Modelle zum systematischen Wirkstoff-Screening sowie für mechanistische Studien.

Zielstrukturierung von krebsspezifischen Transkriptionsprogrammen

 

Mechanismus der PROTAC-Wirkung und zelluläre Reportersysteme